Geschichte des HypnoBirthing

HypnoBirthing wurde von Marie Mongan entwickelt. Als die Mutter von vier Kindern 1954 zum ersten Mal schwanger war, wollte und konnte sie nicht glauben, dass Schmerz ein Teil von Geburt sein muss. Sie begann zu recherchieren und stieß über einen Zeitungsartikel auf das Buch „Mutter werden ohne Schmerz“ (Dr. Gantly Dick-Read, Hoffmann&Campe, 1953). Ihr wurde schnell klar, dass sie die Antwort auf ihrer Suche nach der betäubungsmittelfreien, schmerzlosen und sicheren Geburt in den Händen hielt.

Logo der HypnoBirthing Gesellschaft

Der englische Geburtshelfer Dr. Gantly Dick-Read (1890-1959) hatte beobachtet, wie manche Frauen ihre Babys ohne Anzei­chen von Angst und Schmerzen natürlich und sicher zur Welt brachten und andere extrem schmerzhafte Geburten erlebten.
Er entwickelte die These, dass Frauen, die Angst vor der Geburt burt haben und Schmerzen erwarten, sich nicht entspannen können, was wiederum Schmerzen bei der Geburt verstärkt und den natürlichen Geburtsvorgang hemmt. Dr. Grantly Dick-Read nannte es das Angst-Spannungs-Schmerz-Syndrom.

Mit dem Wissen aus dem Buch ging Marie Mongan zur Geburt in die Klinik. Worauf sie nicht vorbereitet war, war, dass sie mit ihrer Einstellung zur Geburt nicht ernst genommen wurde. Da ihr niemand glaubte, dass sie keine Schmerzen hatte, wurde sie nach der damalig gängigen Praxis in den USA unter Narkose gesetzt. Das Kind wurde mit der Zange geholt. Dieses wiederholte sich bei der zweiten Geburt. Vor der dritten Geburt wandte sie sich an einen befreundeten Arzt und es wurde schriftlich vereinbart, dass sie keinerlei Betäubungsmittel verabreicht bekommen wollte und ihr Mann bei der Geburt dabei sein würde – zu jener Zeit noch ein Tabu. Ihre Tochter kam sicher, unbetäubt und ohne Schmerzen der Mutter zur Welt. Im Krankenhaus war das eine Sensationsmeldung, die zunächst gefeiert, dann jedoch als „Einzelfall“ (auch nach ihrer 4. ebenso ruhigen Geburt) schnell vergessen wurde.

Marie Mongan wurde später Dekanin eines Frauen-Colleges und Leiterin einer Wirtschaftsschule. Sie führte jedoch nebenher ihre Praxis als Beraterin weiter, in welcher sie seit 1987 Hypnotherapie anwandte. Als ihre Tochter ihr 1988 von ihrer Schwangerschaft berichtete, begann sie damit, die Theorie von Dr. Grantly Dick-Read mit ihren Kenntnissen der Hypnotherapie zu verbinden und band die werdenden Väter mit in die Geburten ein. Sie nannte die Methode HypnoBirthing und entwickelte sie über viele Jahre weiter. Inzwischen ist HypnoBirthing vor allem im englischsprachigen Raum weit verbreitet und wird auch in Deutschland immer stärker bekannt.

„HypnoBirthing hilft Frauen, ihr Recht wieder einzufordern, ihre natürlichen Geburtsinstinkte zu wecken, und mit der völligen Miteinbeziehung ihrer Partner verwirklichen sie eines der unvergesslichsten Erlebnisse ihres Lebens.“
Marie Mongan

(in: HypnoBirthing. Der natürliche Weg zu einer sicheren sanften und leichten Geburt, Mankau Verlag, 3. Auflage 2011, S. 43)